Olli Banjo – Großstadtdschungel (28.07.2017)

Am 28. Juli erscheint das neue Album „Großstadtdschungel“ von Olli Banjo. Neben der Tracklist wurden vorab schon mehrere Videos veröffentlicht:

01 Großstadtdschungel
02 100 Rapper
03 Arschloch Dumme Sau feat. Jahy
04 Robin Hood feat. Vega
05 Bruce Willis
06 Skinhead
07 Rosa Panzer feat. PA Sports, Mica Dulce
08 Böser Junge feat. Mic Donet
09 Wir sind das Volk feat. KC Rebell
10 Ballermann 5 feat. Ali As
11 Verdammt lang her feat. Prinz Pi
12 Mach das nochmal
13 Eidechsen Blues
14 Pass ma gut zu feat. Samy Deluxe
15 Charlie Brown
16 Nicht in dieser Nacht feat. Mic Donet, A.V.

Sonst halte ich ja eher weniger davon, Tracklisten überhaupt zu erwähnen oder gar zu kommentieren. Da ich einem Olli Banjo Release jedoch persönlich mehr verbunden bin als den meisten anderen Veröffentlichungen hätte ich schon allein anhand Featurepartner bestimmte Erwartungen formuliert. Jedoch haben sich diese Spekulationen teilweise bereits erledigt, der für mich meist erwartete Track mit Prinz Pi wurde bereits als Video ausgekoppelt. Dazu stelle ich fest: es handelt sich wirklich um einen Song mit Radiopotential. Ob man es gut oder schlecht findet, sei mal dahingestellt. Ich habe mir vor über 10 Jahren so sehr einen Banjo x Pi Track gewünscht, weil sie einst meine Lieblingsrapper waren. Seit Prinz Pi jedoch den „Kompass ohne Norden“ als Navigationsgerät verwendet, gehöre ich jedoch nicht mehr zu seiner Zielgruppe. Dadurch erfüllt der Track schon meine persönliche Vorstellung, was 2017 bei einem Prinz Pi Feature rauskommt. Wie wohl der Kontakt zustande kam? Eventuell sollte ich mich doch mal bemühen, ein Banjo Interview zu bekongen.

Darin würde ich auch ganz ernte fragen, was es mit dem Samy Deluxe Track auf sich hat. Wir erinnern uns an „Unmöglich“ auf „Sparring 2“. Ein unfassbares Brett. Nice Vergleiche und echt ordentlich gerappt. Ich weiß noch, wie wir damals im Forum diskutiert haben, welche Worte Samy gegen Ende seines Parts noch in die Zeilen quetschen musste („Unmöglich wie ohne eine Wand an eine Wand zu pissen“?). Hammer Track. Das kann ich über den aktuellen Track überhaupt nicht sagen. „Pass ma gut zu“ gefällt mir irgendwie überhaupt nicht. Oder ich verstehe die Aussagen nicht. Keine Ahnung, aber vor allem mit der „Hook“ komme ich nicht so gut klar – wobei mir ja eigentlich gut gefällt, dass sie diese zusammen aufgenommen haben und nicht einfach nur zwei Parts aneinander gequetscht haben. Stimmig dazu ist auch das Video – da haben auch fähige Leute dran gearbeitet, aber es erreicht mich nicht.

Die Promo für das neue Album begann mit dem Titeltrack „Großstadtdschungel“ Anfang Mai. Bei dem Video erkennt man, dass die Chemie zwischen „Sluga & Art Davis“  und Olli Banjo echt stimmen muss. Mir persönlich sind es zwar schon zu viele Impressionen für knapp 3,5 Minuten Video – aber auch sprachlich sind es unfassbar viele Textfetzen durch die man sich mehrfach hören muss. Auf jeden Fall merkt man, dass Olli bei seinem ersten Solotrack nach der „Wunderkynd“ Platte hungrig auf Rap war. Fast schon ein typischer Banjo Track „wie früher“.

Als letztes Video vor dem ursprünglich vorgesehenen Releasedatum (14.07.2017) erschien „100 Rapper“. Das Video trägt ebenfalls die Handschrift der beiden oben genannten Regisseure, hat aber noch mehr Effekte. Der Track ist eigentlich im Moment mein Highlight aus den vier zur Verfügung stehenden Videos. Auch hier ist der Rapfilm in den Banjo sich versetzt hat wieder hörbar. Einziges Manko: das Video endet nach 2:26 plötzlich. Ob hier bewusst bei einem so aufwendig Bearbeiteten Video ein harter Cut kommt (vielleicht weil ein weiterer Part auf der Platte folgt) oder ob es sich um ein stilistisches Mittel handelt (letzte Zeile: „es geht eins für“) bleibt offen. Ahnbarer Track!

Damit belasse ich es erstmal bei den wirklich nachvollziehbaren Sachen. Nach „Ernst gemeint“ auf „Essahdamus“ habe ich beispielsweise überhaupt gar keine Erwartungen an den Track mit PA Sports. Lieber wäre mir jedoch ein Feature mit Savas gewesen, mit dem Olli in den letzten Jahren mehrmals auf Touren und Festivals gespielt hat. Noch mehr Sorgen bereitet mir der Track mit KC Rebell. Gespannt bin ich auf die für mich erste Hörgelegenheit von „A.V.“, der den meisten bisher wahrscheinlich noch nicht bekannt sein dürfte. Ich bin mir aber sicher, dass wir von ihm (und Olli) in nächster Zeit noch mehr auf die Ohren bekongen.

Etzad meine Frage: freut ihr euch auf das Album? Hat jemand einen so langen Artikel gelesen? Soll ich mich um ein Olli Banjo Interview kümmern? Hat jemand ein Rezept für Käsebrot?